04.11.2021 von Sabrina

Von Mäusen und Traktoren

Der Herbst ist da!

Lange ist´s her seit unserem letzten Blogeintrag. Mittlerweile hat der Herbst Einklang gefunden und wir entfliehen dem Winter Richtung Süden.

Der Herbst steht für mich für Transformation, Veränderung. Und so wird es auch für uns Zeit weiter zu ziehen. Nachdem wir den Sommer in Slowenien mehr als genossen haben, merken wir, dass nach über 3 Monaten im Pachamama Center, Zeit ist für neue Abenteuer. Zeit, neue Wege zu gehen, Zeit sich aus der, in Sicherheit gewogenen, Komfortzone raus zu bewegen. Zeit sich wieder der Absicht unserer Reise bewusst zu werden. Länder bereisen und Menschen begegnen. Aber bitte im Warmen:).

Kurz vor Abfahrt, bat uns Pachamama ein letztes Mal zu bleiben. Der lehmhaltige Boden auf dem wir seit 6 Wochen mit 3,5 Tonnen Gewicht standen, hatte sich in den Regentagen richtig schön mit Wasser voll gesogen. Bei unserem Versuch also das Grundstück zu verlassen, versank das linke Hinterrad im butterweichen Boden. Shit, we were stucked! Robert dachte im Leben nicht daran Hilfe zu holen. Seine Devise: “Da steht ein Baum und ich habe einen Flaschenzug. Damit hebe ich den weißen Riesen aus dem Boden.“ Hm … Naja, was soll ich sagen. Hat nicht geklappt!
Also, nützte nichts. Hilfe holen. Mit einem Traktor und einer ordentlichen Kette zogen nun 3 Männer unser Momo aus dem Schlamassel. Gute alte Nachbarschaftshilfe sei Dank. Kennt ihr das noch? 
Der Clou dabei: Vor ein paar Wochen, halfen wir genau diesem Nachbarn, ein Schreiben in deutsch zu verfassen, um ihm den Weg durch den deutschen Bürokratiedschungel zu vereinfachen. 
Und nun hatte genau dieser Mensch einen Traktor, der uns den Arsch gerettet hat. 
Spanend wie das Leben spielt. Man weiß nie, wann ein Gefallen zu einem zurück kommt.
Überlegt doch beim nächsten Mal lieber zweimal, bevor ihr Hilfe ablehnt.

Seit 4 Tagen bewegen wir uns nun auf dem Weg nach Südportugal. 2840 km durch 5 Länder.
Von Slowenien nach Italien, über Frankreich und Spanien, schließlich nach Portugal. Noch 3 weitere Fahrtage stehen uns bevor. Wir haben es nicht eilig und genießen die Zwischenstopps, mal am Meer, mal an den Seen mit schönen Spaziergängen und Sonnenauf- und untergängen. 

Und auch das Wetter meint es wieder einmal gut mit uns, wie bisher oft wenn wir reisen. Bereits in Norditalien ist das Klima wesentlich milder als noch vor einigen Tagen in Slowenien. Hier fielen die Temperaturen nachts bereits unter 0 Grad, was Momo zu einem warmen, kuscheligen Ort für Mäuse machte. Und wenn ich sage, Mäuse okkupierten unser Wohnmobil, ist das keineswegs untertrieben. Zuerst aßen sie nur unsere Birnen. Dann wühlten sie die Styropordämmung aus den Ritzen. Sogar meine Kleider mussten für ein Nestbau herhalten. Das war für mich der „turning point“. Ich beschloss: Mäuse sind nicht mehr niedlich!

Die Plage haben wir schließlich besiegt und nun kann ich es kaum erwarten, den Winter in warmen Gefielden zu genießen. Winter ... Zeit der Einkehr, innen wie außen. 

On the road, kurz vor Marseille, 04.November 2021 

P.s.: Heute vor 7 Monaten sind wir unsere Reise angetreten und immernoch ist kein Ende in Sicht!

zurück zur Übersicht
Neuer Kommentar

1 Kommentare

Corina de caifaz

15. November 2021

Grüße aus Berlin

Hallo ihr Reisenden,

Dominica hatte mich vor 2 Wochen in Berlin besucht.Gemeinsam schauten wir in eurem Blog Pachamama...welch wunderbarer Ort und euch geht es gut!!In uns entstand der Wunsch,diesen Ort zu besuchen, sobald als möglich. Die Situation hier spitzt sich immer mehr zu,unsere Seelen erkranken weil wir es zulassen...Hey ihr zwei, ich erfreue mich sehr an eurem Glück.In Liebe Cori